Robert Klages
Zwischenleben. Verdrängung und Freiheit im Osten Berlins (2018 bis heute)
Ausstellung vom 24.05.25 bis 12.07.25
Vernissage am 23.05. um 19:00
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Viele Menschen existieren zwischen dem Leben der anderen: in Zelten, Jurten, Höhlen oder selbstgebauten Hütten – immer kurz vor der Verdrängung. Oder als Künstler:in, zwischen dem Geld und dem Eigentum der anderen, aber immer frei.
„Zwischenleben“ zeigt Portraits und Orte, die entweder bereits verschwunden sind oder eine ungewisse Zukunft haben. Ein Leben auf der Kippe zwischen Obdachlosigkeit und Straßenkunst, zwischen Freiheit und Angst.
Der Journalist Robert Klages war von 2018 bis 2025 im Osten Berlins unterwegs und hat umkämpfte Orte dokumentiert. Wie zum Beispiel das „TeePee Land“ oder die Rummelsburger Bucht.
Dass man sich in Berlin gut ungestört verstecken kann, zeigt der Fall des gesuchten ehemaligen RAF-Terroristen Burkhard Garweg, der sich jahrelang auf einem Bauwagenplatz versteckt hielt unter falscher Identität. Andere verkriechen sich freiwillig oder aus Mangel an Wohnraum.
„Sie können uns aus der Stadt schmeißen, unsere Hütten einreißen, uns verdrängen, uns verurteilen, aber sie können uns nicht aus dem Gedächtnis löschen.“ („Hotte“, obdachlos)
Der Freiraum wird immer knapper in Berlin. Wo früher Brachen waren, die von Menschen genutzt wurden, stehen heute Bürogebäude. Die Zwischenmenschen verschwinden in die letzten Ritze der Stadt und
finden immer wieder neue Orte zum Existieren, den die Anderen nicht sehen, nicht wahrnehmen, nicht für möglich halten. Und manchmal wird aus diesen Zwischenorten Zeitgeschichte. Wie zum Beispiel das
Baumhaus auf dem ehemaligen Grenzstreifen.
Living in between. Displacement and freedom in East Berlin (2018 to present)
Many people exist between the lives of others: in tents, yurts, caves, or self-built huts – always on the verge of displacement. Or as artists, between the money and property of others, but always
free.
"Living in between" shows portraits and places that have either already disappeared or have an uncertain future. A life on the brink between homelessness and street art, between freedom and
fear.
Journalist Robert Klages traveled through East Berlin from 2018 to 2025 and documented contested places. Such as "TeePee Land" or Rummelsburg Bay.
The case of wanted former RAF terrorist Burkhard Garweg, who hid for years in a trailer park under a false identity, shows that it is easy to hide undisturbed in Berlin. Others hide voluntarily or
due to a lack of living space.
"They can throw us out of the city, tear down our shacks, displace us, condemn us, but they can't erase us from their memory." ("Hotte," homeless)
Open space is becoming increasingly scarce in Berlin. Where there were once vacant lots used by people, there are now office buildings. The in-betweeners disappear into the city's furthest reaches,
continually finding new places to exist that others don't see, don't perceive, and don't believe are possible. And sometimes these in-between places become contemporary history. Like the tree house
on the former border strip, for example.