Silke Panknin

Silence

 

Ausstellung vom 01.06.24 bis 17.08.24

Vernissage am 31.05.24 um 19:00

 

 

 

Ausgangspunkt der Arbeit Silence ist ein neunwöchiger Aufenthalt der Künstlerin Silke Panknin im Frühjahr 2023 in Japan. In dieser Zeit hat sie immer wieder Japanische Gärten aufgesucht und in diesen fotografiert.

 

Betritt man einen Japanischen Garten so wechselt man in eine andere Welt, in der die  Gesetzmäßigkeiten von Zeit aufgehoben werden. Die Gärtner nutzen die Täuschung als Teil  ihrer Gestaltung, sie überzeugen und verführen die Betrachter*innen in einen imaginierten  Raum. Jedes kleinste Detail ist bewusst gesetzt und entschieden. Einen Garten zu komponieren  wird in Japan als die Kunst des Steinsetzens (ichi-date-so) bezeichnet. Priester, die Steine setzten,  führten geomantische Prinzipien in die Japanischen Gärten ein. Man glaubte, dass das Setzen  der Steine die Macht hat, das Glück der Anwohner zu beeinflussen und sogar das Böse  abzuwehren. Das Verlegen von Steinen konnte dagegen Krankheit und Unglück bringen.

 

In den Gärten fotografierte Panknin zumeist Bäume, die zum Teil mit riesigen Holzstützen stabilisiert  wurden. Oftmals dominierte das Bild der Stützen und schuf so eine Form der Verletzlichkeit. Alte  Bäume, die sich teilweise auflösten, waren partiell mit Stoff umwickelt und wurden am Zerfall  gehindert. Bäume, die den Abwurf der Atombombe auf Hiroshima überlebt hatten, wurden  durch Hanfseile, die um den Stamm laufen, gekennzeichnet und verehrt.

 

Panknins Baum- und Steinportraits sind Zeitbehälter, in denen sich Zeit als geschichtlicher Prozess materialisiert.

 

 

Silke Panknin

Silence

 

Exhibition from 01.06.24 to 17.08.24

Vernissage on 31.05.24 at 19:00

 

The starting point for the work Silence is a nine-week stay by the artist Silke Panknin in Japan in spring 2023. During this time she repeatedly visited Japanese gardens and took photos in them.

 

If you enter a Japanese garden, you enter another world in which the laws of time are suspended. The gardeners use the illusion as part of their design, convincing and seducing the viewer into an imagined space. Every little detail is consciously placed and decided. In Japan composing a garden is called the art of stone setting (ichi-date-so). Stone-setting priests introduced geomantic principles into the Japanese Gardens. Placing the stones was believed to have the power to influence the luck of local residents and even ward off evil. Laying stones, on the other hand, could bring illness and misfortune.

 

In the gardens, Panknin mostly photographed trees, some of which were stabilized with huge wooden supports. The image of the supports often dominated, creating a form of vulnerability. Old trees that were partially disintegrating were partially wrapped with fabric and prevented from decaying. Trees that survived the dropping of the atomic bomb on Hiroshima were marked and venerated by hemp ropes running around the trunk.

 

Panknin's tree and stone portraits are time containers in which time is a historical process

materialized.