Andy Rumball
BREATHE
Ausstellung vom 24.08.24 bis 10.11.24
Vernissage am 23.08.24 ab 19h
Samstag, 09.11. von 14.00 - 20.00 Uhr
Sonntag, 10.11. von 12.00 - 18.00 Uhr
Link zum Interview mit Andy Rumball
see below for english version
"Breathe" von Andy Rumball könnte auf den ersten Blick als fotografischer Essay verstanden werden über die stillen Winkel und Momente der Abgeschiedenheit, die jeder von uns kennt und an die sich doch kaum einer erinnert. Die zu jeder möglichen Tageszeit und Witterung aufgenommene Fotoserie springt zwischen Dächern, unbewirtschafteten Feldern, verwaisten Parkplätzen und Waldwegen hin und her. Erst allmählich kristallisiert sich durch die Bilder hindurch eine fast verborgene Nebenhandlung heraus, ein Element, das alle miteinander verbindet: Bienenstöcke. Auf jeder Fotografie ist irgendwo ein Bienenstock zu sehen. Allerdings geraten wir nie in eine Nähe, die es uns erlauben würde, die Bienen selbst zu beobachten. Wir erhalten stattdessen eine weitere Perspektive – eine Perspektive, als blickten wir durch Fenster in die Orte und Gegenden, die diese Insekten bewohnen und von denen aus sie ein uns selbst umfassendes Ökosystem am Laufen halten.
In diesem größeren Kontext verschiebt sich die Stimmung; es wird ein Scharnier hergestellt zwischen dem, was den Bienen widerfährt, und der Welt, in die unser Blick eintaucht: Das „Fenster“ – oder genauer das, was es eröffnet – erscheint perforiert; der Künstler hat aus dem Bild Löcher in einem Umfang herausgestanzt, der dem Prozentsatz der verschwundenen Bienenkolonien desjenigen Landes korrespondiert, in dem das Bild entstanden ist. Was sich zunächst als Stabilität und Ruhe präsentiert, implodiert somit buchstäblich vor unseren Augen.
Es ist genau dieses Ausmaß unserer Abhängigkeit in Korrespondenz zu der übergangenen Gefährdetheit des summenden „Motors“ von allem, worum es Andy Rumball hier geht. Es sind Bilder, die unsere Fähigkeit widerspiegeln, das unscheinbare Zentrum zu übersehen – als würden wir vergessen, zu atmen.
Andy Rumball, geboren in Birmingham (Großbritannien), lebt seit 2001 in Berlin. Er arbeitet hauptsächlich mit fotografischen Herangehensweisen und bedient sich dabei verschiedener Disziplinen und Genres, darunter Performance, Installation und Skulptur.
The photographic series ‚Breathe’ from andy Rumball could so easily at first glance be perceived as a photographic essay of the quiet corners and secluded moments experienced by all and remembered by few. The series jumps between rooftops, forgotten fields, deserted carparks and forest paths, pictured in all manner of weathers. But slowly a subplot emerges in each picture, one almost hidden, an element which forges a connection between each of the images – Bee Hives. Each photograph features, somewhere within the frame, the presence of Bee Hives. But we are not so close to observe the Bees themselves, but instead we are given a wider perspective. A window on to every type of place, corner and environment these insects occupy, from where they enable, in part, our eco system.
It’s within this broader context that the mood darkens, a connection is made between the fate of the bees and the environment they occupy. For each print has had directly cut out of it a percentage of it’s actual weight – relating to the coloney losses of these insects. These images of stability and tranquil moments, are literaly disintegrating before our eyes within the picture frame.
It is actually this, the degree in which we are dependent on such small almost overlooked facilitator of our present everyday lives and the risk to it, is what Andy Rumball wanted to portray. These are pictures reflecting our ability to overlook the very basics, almost like that of breathing.
Andy Rumball, born in Birmingham UK, has been since 2001 based in Berlin. Primerely working with photography, his work has crossed disciplines and genres. including performance, installation and sculpture with an artistic process that considers the photographic print as a material itself.