Silke Panknin

Tabula Rasa

 

Ausstellung vom 19.03.22 bis 25.06.22

 

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Das Geheimnisvolle im Werk von Morandi, der Schwebezustand zwischen anwesend und abwesend, sind Ausgangspunkt für die Arbeit tabula rasa.

 

In der Fotografie, die das Mittel meiner Recherche darstellt, bilde ich uns vertraute Alltagsgegenstände losgelöst von ihrer alltäglichen Nutzung ab, in Anordnungen, die häufig eine ironische Aussage erzeugen. Hierbei interessiert mich der Blick, den wir auf die Dinge werfen: Der Moment der Offenheit, der es erlaubt, dass unser Sein und das Sein der Dinge miteinander in Berührung kommen können. Beispielsweise in dem Glas, dessen lichte Transparenz uns aufgeht, lange bevor wir es als »Wasserglas» bezeichnen und zu gebrauchen lernen. »Der stumme Kontakt mit den Dingen, solange die Dinge noch unausgesprochen sind.» (Merleau-Ponty)

 

Die Stillleben oszillieren zwischen Entstehen und Vergehen. Die Arbeit tabula rasa überführt die Dinge aus der Wirklichkeit in die Möglichkeit, öffnet sie für den Bereich der Uneindeutigkeit, des Geheimnisses.

 

 

 

The mysteries in Morandi's work, the state of uncertainty between present and absent, are the starting point for the work tabula rasa.

 

In photography, which is the medium of my research, I depict everyday objects that are familiar to us, detached from their everyday use, in arrangements that often create an ironic statement. I am interested in the view we take of things: the moment of openness that allows our being and the being of things to come into contact with one another. For example in the glass, the light transparency of which dawns on us long before we call it »water glass« and learn to use it. »The silent contact with things while things are still unspoken.» (Merleau-Ponty)

 

The still lifes oscillate between emergence and decay. The work tabula rasa transfers things from reality into possibility, opening them up to the area of ambiguity, of mystery.