Foto: Stéphane Lelarge

 

 

Konzept

(English text see below)

 

Fotografie und experimentelle Musik im Dialog – world in a room ist ein Projektraum der auf die Förderung von aktueller Fotografie spezialisiert ist. Durch ein kontinuierliches Ausstellungsprogramm werden neue Positionen in der Fotografie präsentiert. Zusätzlich schafft world in a room durch ergänzende Konzertveranstaltungen eine Schnittstelle zur Experimentalmusik. Zeitgenössische Fotokunst und Musik sind beide in Berlin stark vertreten, haben jedoch selten Berührungspunkte. Der Projektraum world in a room ermöglicht den Austausch zwischen beiden künstlerischen Disziplinen, fördert mögliche Kooperationen zwischen Fotografen und Musikern und bringt unterschiedliche Kunstarten beim Publikum zusammen. Durch die Besuche von Ausstellungen und Konzerten wird das an Fotografie interessierte Publikum an Experimentalmusik herangeführt und umgekehrt.

 

Interdisziplinär arbeitende Künstler präsentieren im Projektraum ihr gesamtes Spektrum: Der Musiker und Fotograf Michael Vorfeld zum Beispiel hat in seiner Arbeit „Lichten“ Fotografien mit selbstkomponierten Klängen kombiniert und im Rahmen der Ausstellung ein Konzert dazu aufgeführt. Oder bei der Konzertinstallation Funkloch+ wurden von mehreren Klangkünstlern analog erzeugte Geräusche mit Lichtobjekten kombiniert; es entstand eine im gesamten Raum begehbare Licht- und Klanginstallation.

 

Der Projektraum macht Fotografie und Klang – besonders in Zeiten virtueller Welten – wieder physisch erfahrbar und setzt einen Akzent im realen Raum.

 

Konzeptueller Schwerpunkt sind thematisch orientierte Fotoarbeiten, die sich bevorzugt mit gesellschaftlichen oder sozialen Themen auseinandersetzen. So zeigte zum Beispiel die Fotografin Bigi Möhrle eine Arbeit, die sich mit einem interkulturellen Garten für Geflüchtete in Berlin beschäftigte. Besucher, die nur über die Beschäftigung mit dem Thema zu dem Projektraum gekommen sind, können so an die Fotografie herangeführt werden. Andererseits wird das an Fotografie interessierte Publikum für die Themen sensibilisiert.

 

Eine aktuelle Tendenz in der Fotografie ist die interdisziplinäre Mediennutzung bei der Präsentation. Video- und Sounddarbietungen ergänzen die Fotografie. So wurden zum Beispiel in der Arbeit „Magnit“ von Jewgeni Roppel Fotos kombiniert mit einer Komposition aus Klängen von den Aufnahmeorten, sowie einem Video dazu. Bei der Arbeit „sublime spotting“ der Berliner Fotografin Kirsten Johannsen werden zusätzlich literarische Texte mit einbezogen. Die Präsentation von multimedialen Arbeiten soll ausdrücklich gefördert werden. Technisch ist der Projektraum mit entsprechender Präsentationstechnik darauf eingestellt.

 

Weitere neue Strömungen, die gezeigt werden, sind der spielerische Umgang mit Fotografie und die Einbeziehung von Bildreproduktionen sowie das Experimentieren mit verschiedenen Materialien. In Anlehnung an die im Surrealismus entwickelte Methode „Cadavre Exquis“ entstand so eine assoziative Bildreihe als fotografische Gruppenarbeit. In ihrer Arbeit „nice to meet you“ experimentierte Annina Lingens mit Kollagen aus Fotos, die in Zeitschriften und Büchern gefunden wurden, sowie mit eigenen Fotoarbeiten. Dem unterschiedlichen Material, auf das die Bilder gedruckt wurden, wie zum Beispiel Zeitungspapier, einfaches Standardpapier aber auch hochwertigen Fotopapieren, spielte für die Fotografin dabei eine entscheidende Rolle.

 

Die Vermittlung von Fotografie ist ein besonderes Anliegen von world in a room. Die Kommunikation über die gezeigten Arbeiten hat dabei große Bedeutung. Die Möblierung der Galerie mit Sofa und Sitzgelegenheiten steht sinnbildlich dafür und soll dazu einladen, sich in Ruhe mit den Arbeiten zu beschäftigen und darüber Gespräche zu führen. Bei Künstlergesprächen können sich Besucher zu den Werken informieren und sich dabei mit den Fotografen oder Musikern austauschen. Im Rahmen der Gruppenausstellung „Der Löffel raubt den Winterschlaf“ haben zum Beispiel die Fotografinnen ihr spielerisches Konzept in einer Kooperation mit einem Neuköllner Mentoring Projekt Jugendlichen nähergebracht. Zu Beginn jeder Ausstellungseröffnung findet eine ausführliche Werkeinführung statt. Zu den Öffnungszeiten werden die Arbeiten den Besuchern persönlich erläutert. Facebook und Website ergänzen das Angebot.

 

Concept

 

Photography and experimental music in dialogue - world in a room is a project space that specializes in promoting current photography. Through a continuous exhibition program new positions in photography are presented. In addition, world in a room creates an interface to experimental music through complementary concert events. Contemporary photo art and music are both strongly represented in Berlin, but rarely have points of contact. The project space world in a room enables the exchange between the two artistic disciplines, promotes possible cooperation between photographers and musicians and brings together different types of art among the audience. Visits to exhibitions and concerts introduce the audience interested in photography to experimental music and vice versa.

 

Interdisciplinary artists present their entire spectrum in the project space: the musician and photographer Michael Vorfeld, for example, combined photographs with self-composed sounds in his work “Lichten” and performed a concert as part of the exhibition. Or in the Funkloch + concert installation, sounds created by several sound artists were combined with light objects; a light and sound installation that can be walked on throughout the room was created.

 

The project space makes photography and sound - especially in times of virtual worlds - physically experienceable again and sets an accent in real space.

 

The conceptual focus is on thematically oriented photographic works that prefer to deal with social issues. For example, photographer Bigi Möhrle showed a work dealing with an intercultural garden for refugees in Berlin. Visitors who only came to the project space through dealing with the topic can be introduced to photography. On the other hand, the public interested in photography is made aware of the topics.

 

A current trend in photography is the interdisciplinary use of media in the presentation. Video and sound performances complement photography. For example, in the work "Magnit" by Jewgeni Roppel photos were combined with a composition of sounds from the locations, as well as a video. In the work "sublime spotting" by the Berlin photographer Kirsten Johannsen, literary texts are also included. The presentation of multimedia works should be explicitly encouraged. Technically, the project room is set up with the appropriate presentation technology.

 

Other new trends that are shown are the playful use of photography and the inclusion of image reproductions as well as the experimentation with different materials. Based on the "Cadavre Exquis" method developed in Surrealism, an associative series of images was created as a group photographic work. In her work "nice to meet you", Annina Lingens experimented with collages from photos found in magazines and books, as well as with her own photo works. The different material on which the images were printed, such as newsprint, simple standard paper but also high-quality photo paper, played a decisive role for the photographer.

 

The mediation of photography is a special concern of world in a room. Communication about the works shown is very important. The furnishing of the gallery with a sofa and seating is symbolic of it and should invite you to calmly deal with the work and have discussions about it. During artist talks, visitors can get information about the works and exchange ideas with the photographers or musicians. As part of the group exhibition “The spoon is robbing hibernation” (which is a pun), for example, the photographers brought their playful concept closer to young people in cooperation with a mentoring project from Neukölln. A detailed work introduction takes place at the beginning of each exhibition opening. At the opening times, the work is explained to visitors personally. Social media and website complement the offer.